30 Apr Verein braucht mehr Paten für Kinder in Afrika

(Presseartikel am 26.4.2019 von Jörg Wahl in der Südwest Presse Online) Gerhard Riebock aus Bisingen war drei Wochen im Auftrag von „Schools for Gambia Leipzig“ in Westafrika, um unter anderem vom Paketdienst DHL gespendeten Päckchen an Schulkinder zu verteilen. © Foto: Pascal Tonnemacher

In dem afrikanischen Land, einem der ärmsten Länder der Welt, konnte sich Gerhard Riebock überzeugen, ob die von der Organisation „Schulen für Gambia“ beauftragten Projekte realisiert wurden. Zugleich traf der Delegierte aus Bisingen vor Ort Entscheidungen über weitere Vorgehensweisen.

„Schulen für Gambia“ hat sich zum Ziel gesetzt, die Lebensverhältnisse der meist kinderreichen gambischen Familien zu verbessern. „Dazu gehört viel Fingerspitzengefühl und gezielte Unterstützung“, erklärt Riebock, der diesmal im Auftrag von „Schools for Gambia Leipzig“ in Westafrika war.

Gerhard Riebock weiß, wovon er spricht. Seit über fünf Jahrzehnten setzt er sich für Gambia ein. Unter dem Motto „Schenkt Waisenkindern in Afrika eine Zukunft“ bittet „Schulen für Gambia“ um die Übernahme von Kinderpatenschaften und sammelt Spendengelder. Hauptsächlich profitieren Kinder, Waisen und Halbwaisen von dem Engagement des Vereins. Vor allem Bildung, Nahrung, medizinische Grundversorgung und Hygiene werden gefördert.

Wie Riebock erklärt, betreut der erst vor zwei Jahren ins Leben gerufene Vereinsableger in Leipzig bereits rund 50 Waisenkinder. Die Kinder bekommen Tag für Tag ihre regelmäßigen Mahlzeiten und es wird ihnen der Schulbesuch ermöglicht. „Nur wer Bildung vorweisen kann, hat später auch eine Chance, seine Familie zu ernähren“, weiß Riebock. Der Verein „Schulen für Gambia“ sorge sich aber auch ganz gezielt um sauberes Trinkwasser und setze sich für den Brunnenbau ein.

Kurzfristig habe der Verein zwei Familien helfen können, deren Wohnungen ausgebrannt seien, berichtet Riebock weiter. Ein wertvoller Begleiter vor Ort war wieder der Gambier und Vereinsmitglied Musa Sanyang. Zusammen mit ihm holte Riebock Pakete, die von dem Paketdienst DHL gesponsert wurden, in Dakar ab und verteilte sie an Schulkinder.

„Hilfe und Förderung sind überall angebracht“, stellt Riebock fest. So habe er während seines Aufenthalts in der Ortschaft Sanyang eine Schule besichtigt und eine Liste von benötigten Schulmaterial erstellt – vom Schreibzeug bis zum Trinkbecher.

Um den Aufgaben gewachsen zu sein, braucht der Verein viele Mitglieder. Deshalb soll die Mitgliederwerbung weiter intensiviert werden. Der Jahresbeitrag beträgt nur 15 Euro, betont Riebock. Momentan suche der Verein dringend Lagermöglichkeiten in Bisingen und Umgebung, um Hilfsgüter zwischenlagern zu können. Auch jede helfende Hand sei willkommen. „Wenn viele zusammenhelfen, kann in Gambia vieles bewegt werden“, ist Riebock überzeugt.

Neben den Mitgliedschaften sei auch die Übernahme einer Patenschaft für eines der bedürftigen Kinder eine wichtige Säule des Vereins. Riebock: „So eine Patenschaft kostet umgerechnet nur 50 Cent pro Tag.“